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Ein Park im Himmel | Das Landschaftsarchitekturbüro hinter dem Salesforce Transit Center Park

Entdecken Sie die planerischen Konzepte, die hinter der Dachoase des Salesforce Transit Centers stehen, und erfahren Sie, wie PWP Landscape Architecture es geschafft hat, eines der außergewöhnlichsten Ökosysteme auf einem Dach zu erschaffen.

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Ein Park im Himmel | Das Landschaftsarchitekturbüro hinter dem Salesforce Transit Center Park
Fakten

Standort

Berkeley, Kalifornien

Nemetschek Group Marken

Vectorworks

Verwendete Technologie

Vectorworks Landschaft

Ein Park im Himmel

Die High Line in New York City gilt als Wegbereiter des Konzepts der oberirdischen Grünflächen. Sie hat eine lange Geschichte, zu der auch die Nutzung als Bahnstrecke gehört, bis sie in den 1980er Jahren weitgehend aufgegeben wurde. Dank visionärer Planung und Gestaltung wurde die High Line zu einer öffentlichen Grünfläche umgestaltet, die in den Jahren 2009, 2011 und 2014 schrittweise eröffnet wurde.

Die Dachbegrünung des Salesforce Transit Centers in San Francisco, die auf einen Wettbewerb im Jahr 2007 zurückgeht, ist in dieser Diskussion etwas untergegangen. Beide Projekte können, neben der Promenade Plantée in Paris, als Vorbilder für oberirdische Grünflächen gelten.

Wer ist PWP?

PWP Landscape Architecture ist seit Jahrzehnten führend auf dem Gebiet der Landschaftsarchitektur. Das 1983 gegründete Unternehmen kann auf Dutzende ikonische Projekte aus aller Welt blicken, die von Stadtparks über Firmengelände bis hin zu ökologischen Sanierungsprojekten reichen. Die Projekte des Büros wurden mit unzähligen Preisen und Auszeichnungen prämiert. Besonders erwähnenswert ist die Gestaltung des National 9/11 Memorial in New York City, das ein starkes Symbol der Erinnerung und Heilung darstellt. Ob es sich um die Restaurierung eines alten Gartens oder um die Schaffung eines völlig Neuen handelt, PWP hat immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage sind, einen Raum zu verschönern und unvergessliche Orte zu schaffen, an denen sich die Menschen wohlfühlen können.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Orte und Landschaften zu schaffen, die die Welt verbessern“, so Adam Greenspan, FASLA, Designpartner bei PWP.

 

Was braucht es für die Gestaltung einer Dachbegrünung?

Bei der Gestaltung einer Grünfläche über dem Boden gibt es offensichtliche Grenzen. Es bedarf einer ausgezeichneten Zusammenarbeit mit Ingenieur:innen, Ökolog:innen und Architekt:innen, um nicht nur die Pflanzen und Tiere mit den notwendigen Ressourcen zu versorgen, damit sie dauerhaft gedeihen können, sondern auch um die strukturelle Integrität des Projekts zu gewährleisten.

Vectorworks Landschaft ermöglicht es PWP, die Arbeit dieser Expert:innen genau zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass ihr Wissen in den Landschaftsarchitekturprozess einfließt.

„Vectorworks ist wie eine Sprache“, sagt Cornelia Roppel, eine der leitenden Designerinnen des Salesforce-Projekts. „Es kann zeigen und demonstrieren, wie das Endergebnis aussehen soll.“

Roppel erläutert, dass die Methodik zu Beginn der PWP-Projekte variieren kann, ob sie nun mit Bleistift und Papier, mit der Untersuchung des Standorts in Google Maps oder mit einer Bestandsaufnahme beginnen. Unabhängig von der Methode, die sie anwenden, werden die Dateien in Vectorworks Landschaft importiert.

„Der Vorteil der Software ist, dass man sofort und maßstabsgetreu gute Grafiken erstellen kann“, so Roppel. „Wenn wir diese Projekte planen, kennen wir die Größe der Stufen, Gehwege, Bäume und Sträucher. Manchmal haben wir am Ende acht bis zehn verschiedene Gestaltungsvarianten in einer Datei, die wir untersuchen und auf zwei oder drei eingrenzen. Die Flexibilität von Vectorworks ermöglicht es uns, diese Optionen grafisch zu studieren und Gestaltungsmöglichkeiten zu diskutieren.“

Cornelia Roppel, leitende Designerin

Der Vorteil der Software ist, dass man sofort und maßstabsgetreu gute Grafiken erstellen kann. Die Flexibilität von Vectorworks ermöglicht es uns, diese Optionen grafisch zu studieren und Gestaltungsmöglichkeiten zu diskutieren.

San Franciscos Ort der Nachhaltigkeit

Das Transit Center bringt in vielerlei Hinsicht praktische und nachhaltige Lösungen in die Innenstadt von San Francisco.

Das Regenwasser und das Wasser aus den Waschbecken des Terminals wird in einem unterirdischen Wasserreservoir am östlichen Ende des Parks gesammelt und aufbereitet. Dieses Wasser wird dann für die Toiletten im gesamten Terminalgebäude wiederverwendet.

Vor diesem Projekt war die Verwendung von Abwasser für gewerbliche Zwecke nach den Vorschriften von San Francisco nicht zulässig. Es war nur für die Wiederverwendung in Wohngebieten erlaubt. PWP arbeitete mit der Stadtplanung von San Francisco zusammen, um die Vorteile der Wiederverwendung von Abwasser in allen Bereichen der Stadtplanung aufzuzeigen - schließlich wurde das Gesetz geändert. Ein bedeutender Anteil an der Umstellung ist auf die Bemühungen von PWP zurückzuführen.

Das Transit Center verbessert auch die Umwelt, indem es die Abgase der Busse aus dem darunter liegenden Terminal aufnimmt.

Das Mikro-Ökosystem ist zur Heimat von Vögeln, Schmetterlingen und Insekten geworden, was die Artenvielfalt und die Langlebigkeit des Dachparks erhöht. Adam Greenspan erläutert die Konzeption dieses biodiversen Ökosystems:

  • „Wir haben bei der Entwicklung dieses Projekts die Geschichte, das Erbe und die Ökologie von San Francisco und der Bay Area sehr ernst genommen. Wir wollten einen Park mit besonderen Gärten schaffen, die sowohl für Menschen als auch für Tiere attraktiv sind.
  • Einheimische kalifornische Arten sind dafür sehr wichtig, aber auch nicht-einheimische Arten. Die nicht-einheimischen Pflanzen, die wir verwendet haben, haben sich alle in einem Klima entwickelt, das dem der Bay Area sehr ähnlich ist, sei es in mediterranem Klima, in trockenen Sommern und wüstenähnlichen Klimazonen oder in hochgelegenen Wäldern. Keine der verwendeten Arten ist invasiv; sie werden alle auf dem Dach bleiben.
  • Viele der Pflanzen, auch die nicht einheimischen, werden als Ressourcen für einheimische Tiere genutzt. Bei einem Rundgang mit einem Spezialisten für biologische Vielfalt erfuhren wir, dass eine in San Francisco beheimatete Vogelart Pflanzen aus Australien frisst. Sie kommen auf die Dachterrasse, weil dort so viele Pflanzen und Bäume blühen, darunter auch solche, die in Australien heimisch sind und nach denen sie suchen.“
Eine Meisterleistung der Landschaftsarchitektur

Es ist offensichtlich, dass der Salesforce-Park ein echter Hingucker ist - Jahre der Vorbereitung und Planung stecken in der Gestaltung dieses wunderbaren Ökosystems.

Da sich die Dachterrasse über vier Häuserblocks und 5,4 Hektar erstreckt, enthält sie mehrere unterschiedliche Abschnitte, die fließend ineinander übergehen.

„Der äußere Rand des Parks ist von einer Reihe von besonderen Gärten umgeben, die sich auf Pflanzengemeinschaften und Pflanzenarten konzentrieren, die speziell für das Klima von San Francisco geeignet sind und auch als Lebensraum für die fliegenden Bewohner von San Francisco zur Verfügung stehen“, so Greenspan.

Ein weiteres faszinierendes Merkmal des Daches ist das System von Wasserfontänen, die nach oben schießen, wenn ein Bus darunter hindurchfährt. Wenn ein Bus durch die Ebene des Busdecks fährt, löst er Sensoren in der Decke aus, die dann Wasser auf das Dach schießen. Man kann sogar die Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Busses mitverfolgen, indem man beobachtet, wie das Wasser aus den Düsen nach oben schießt.

„Wir haben uns wirklich darauf konzentriert, etwas zu schaffen, das die Umgebung nicht beeinträchtigt, sondern sie aufwertet“, sagt Greenspan.

Weitere Referenzen
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